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Tierschutz mit
Herz und Verstand
Tiere in Not Odenwald e.V.

Die zur Zeit sehr häufig auftretende Infektion mit Giardien macht leider auch vor unseren Hunde-und Katzenhäusern nicht halt. Hier möchten wir Ihnen einige Informationen mit auf den Weg geben.

Bei den sogenannten Giardien handelt es sich um mikroskopisch kleine einzellige Lebewesen die im Darm parasitieren. Sie bewegen sich mit Geisseln fort und heften sich mit einer Saugscheibe an die Darmwand an. So schädigen sie die Darmwand. Typische Symptome sind schleimiger Durchfall, häufig mit Blutbeimengungen, meist zeigt das Tier dabei kein weiteres Unwohlsein und hat normalen Appetit. Bei sehr jungen Tieren kann die Infektion allerdings schwerwiegend werden, da es zu Austrocknung und starker Gewichtsabnahme kommt.
Nicht jedes Tier mit einer Giardiose zeigt auch eine klinische Erkrankung.

Häufig passiert dies nur bei Jungtieren , ältere Tiere können auch eine sogenannte stumme Infektion durchmachen, das heisst sie sind zwar infiziert, zeigen aber keine Symptome. Allerdings sind auch die Tiere ohne äusserlich sichtbare Erkrankung für andere Tiere-und auch für den Menschen-infektiös. Giardien werden von einem infizierten Tier, umgeben von einer schützenden Hülle (sogenanntes Zystenstadium) mit dem Kot ausgeschieden. In diesem Stadium sind Giardien Wochen bis Monate in der Umwelt infektiös und sehr widerstandsfähig. So können andere Tiere und auch Menschen (z.B. durch intensives Schmusen und versehentliches Hände-in-den-Mund-stecken) infiziert werden.
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Giardieninfektionen sind recht hartnäckig. Bei uns werden infizierte Tiere zunächst mit dem Mittel der Wahl, „Fenbendazol" behandelt. Diese Behandlung erfolgt über 5 Tage, häufig ist es notwendig, die Behandlung nach 3 Tagen zu wiederholen.. Leider entwickeln einige Giardienstämme bereits eine Immunität gegen Fenbendazol. Ist das Tier nach der zweimaligen Behandlung noch positiv, wird es mit einem Alternativpräparat behandelt.

Giardieninfektionen sind zur Zeit sehr weit verbreitet. Wir stellen fest, das ca jede zweite (Freigänger-)Katze mit der Infektion zu uns kommt, bei Hunden ist die Infektion ebenfalls häufig, da durch das Spazierengehen ein Kontakt mit infiziertem Kot jederzeit möglich ist.

Wurde bei ihrem neuen Hausgenossen bei uns schon Giardien festgestellt und behandelt, sollten sie es zuhause gut beobachten. Tritt Durchfall auf, muss eine erneute Sammelkotprobe untersucht werden, da Giardien unregelmässig mit dem Kot ausgeschieden werden. Da Giardien auf den Menschen übertragbar sind spielt die Hygiene natürlich eine besonders wichtige Rolle. Nicht nur andere Tiere im Haushalt, sondern auch kleine Kinder, Menschen mit Immunsuppression und alte Menschen sind gefährdet.

Wichtig ist häufiges Händewaschen und darauf zu achten nicht mit dem Kot in Berührung zu kommen. Die Möglichkeit einer (erneuten) Infektion besteht allerdings immer. Besteht bei ihrem Tier länger anhaltender Durchfall sollten Sie daher immer einen Tierarzt aufsuchen.