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Kurt

Kurt, m, kastriert, geb. 10-2021

Kurt hat sich große Mühe für sein erstes eigenes Vermittlungsvideo gegeben!
Schaut es Euch an! 

https://www.facebook.com/reel/1798919543848058

Kurt ist ein mittelgroßer junger Kerl. Er hatte schon mal ein Zuhause, kam aber wieder zurück.
Kurt ist ein fröhlicher, sehr aktiver Rüde, der sich Menschen, die er kennt und dennen er vertraut gut anschließt. Fremde findet er eher so mittel, da kommt nämlich seine andere - seine unsichere Seite zum Vorschein. Dingen oder auch Menschen, die er nicht kennt, begegnet Kurt mit Misstrauen, Verbellen und Zurückweichen. Er hat einfach noch nicht gelernt, solche Situationen gelassen und souverän zu meistern. Der junge Rüde braucht also Menschen, die ein bisschen Erfahrung mitbringen und die Bereitschaft und Gelassenheit, solche Situationen mit ihm gemeinsam zu überwinden. 

 

Hier der Text seiner Gassigängerin:
"Kurt ist nicht der Hund, der einem direkt ins Herz hüpft, sich jedem charmant anbietet und durch zuckersüßes Benehmen auffällt.
Kurt ist der Hund für den zweiten Blick, mit dem man Zeit verbringen muss, um sich einen Vertrauens- und Kompetenzvorschuss zu erarbeiten, damit er sich entspannt und durchaus auch verkuschelt zeigt. Bei Hofbegegnungen ist er der, der durch (mittlerweile viel dezenteres) Anbellen von Besuchern auffällt. Damit sinken natürlich seine Chancen, dass man ausgerechnet ihn gerne spontan kennenlernen möchte. Deswegen versuchen wir jetzt mehr über ihn zu schreiben, um seine neuen Menschen dadurch gezielt anzusprechen und zu zeigen, wie toll er sich entwickelt und was es braucht, damit Kurt's Geschichte im neuen zu Hause aufregend und schön weitergeht.

Nach meinem ersten Spaziergang mit Kurt hatte ich offene Blasen an den Händen, weil er wie ein Depp gezogen hat und völlig konfus in der Leine hing. Der Kollege völlig im Außen, keinen Draht zu mir und irgendwie mit allem drüber. Also bestand die Hauptarbeit erstmal darin, Kurt zu zeigen, dass es mit mir ganz nett ist und ihm gleichzeitig zu sagen, was hier geht und was nicht, damit er über Orientierung Sicherheit und Ruhe findet. Durch Kurtis Unsicherheit ist er ganz besonders auf Klarheit - sowohl im aufrichtigen Lob als auch der ernstgemeinten Begrenzung - angewiesen. Zu Anfang war Kurt überwiegend durch Reizüberflutung ganz viel im Außen, hat sich vor vielem gegruselt und wusste einfach nicht wohin mit sich; mittlerweile ist Kurt eher pubertär im Außen, erfüllt sehr interessiert und wichtig Markierungsarbeiten und zeigt sich interessiert an seiner Umwelt.

Fahrradfahrer, fremde Menschen und Hundebegegnungen haben Kurt vor ein paar Wochen noch über Gebühr empört, so dass er kurzfristig pöbelnd in der Leine hing. Mittlerweile hat sich diese Intensität deutlich verringert und Kurt reagiert toll auf Abbruchsignale.

Kurt kaut leidenschaftlich gerne - wenn wir eine Pause machen, schnappt er sich oft ein Stöckchen und knabbert genüßlich darauf rum. Er lässt es sich auch problemlos abnehmen bzw. lässt es fallen, wenn es weitergeht. Wenn er Leckerlis bekommt, nimmt er diese zart und kann auch sehr gut darauf warten. Ebenfalls akzeptiert er, dass Leckerlis, die abgelegt werden, vor dem Verzehr freigegeben werden müssen.

Wenn fremde Leute im Hof sind und Kurt ins Bellen kommt, lässt er sich mittlerweile toll abrufen, kommt dann guter Dinge angerannt und nutzt damit das Alternativangebot statt in der doofen Situation zu bleiben - d.h. Kurt hat Bock auf Kooperation und kann sich gut anschließen.

Wenn man ihn beobachtet (z. B. bei Fremden im Hof), sieht man, dass Kurt nie im Ganzen und in voller Präsenz die Absicht hätte, nach vorne zu gehen - ein Teil seines Körpers, der Abstand und seine Laufrichtung zeigen hier die Unsicherheit an. Mittlerweile kommt er Fremden auch teilweise näher, beäugt sie, versucht Geruch mitzunehmen und zeigt sich tendenziell eher neugierig.

Insgesamt ist Kurt auf einem toll Weg, nimmt Korrekturen und Bestätigungen super an und es macht richtig Spaß mit ihm zu arbeiten, weil man vergleichsweise schnell sieht, dass er immer besser mit sich und der Welt zurecht kommt, wenn man ihn gut abholt.

Ich sehe Kurt etwa einmal pro Woche, teilweise auch seltener und finde die Sprünge, die er gemacht hat schon richtig gut, weil er eben wirklich Lust auf Beziehung und Kooperation hat.
Wenn ich mir jetzt noch vorstelle, dass er vielleicht bald ein neues Zuhause hat und konstant gefördert wird, routiniert zur Ruhe kommt, die Pubertät durchlebt hat, dann wird aus dem aufgedrehten Jungspund sicher ein zuverlässiger Begleiter.

Wer also Lust hat, einen Rohdiamant zu schleifen, ist bei Kurt genau richtig und wird auf diesem Weg regelmäßig mit viel Funkeln in Hunde- und Menschenaugen belohnt."