Schla

Schli (Lakritz), Schla (Haribo), Schluri (Drops) und Schlumbes (Katjes) wurden im Januar eingesammelt, weil sie an einer viel und schnell befahrenen Straße ihr Lager aufgeschlagen hatten. Mutter Katjes und die Kinder waren nicht wirklich überzeugt von dieser Maßnahme und waren lange der Meinung, es wäre schon irgendwie gegangen und das wäre alles überhaupt nicht nötig gewesen. Kurz gesagt, sie waren bockig, fauchten und wollten einfach nicht nachgeben.

So ging das über Wochen und immer, wenn die Pflegestelle (ich) dachte: "Jetzt sind wir einen Schritt weiter!" vergaßen die vier einfach komplett, dass sie am Tag vorher nett waren und alles fing von vorne an.

Mit vielen, vielen Leckerlis (kiloweise Leckerlis!!) und viel Geduld (eimerweise Geduld!!) ist es jetzt aber so weit:

Katjes und Haribo entwickeln sich zu Schmusekatzen, streichen um die Beine und schnurren. Endlich! Katjes ist eine ganz entzückende, hübsche kleine schwarze Katze mit klugen Augen und einer sanften Seele (auch wenn sie immer erst einmal faucht). Haribo ist ein sehr netter junger Mann mit guten Manieren und einem lustigen Wesen. Katjes und Haribo, Mutter und Sohn, sind einander sehr verbunden und möchten sehr gerne zusammenbleiben. Man sieht die beiden miteinander schmusen und gemeinsam im Körbchen liegen - sie sind praktisch unzertrennlich.

Drops ist noch nicht ganz so weit wie Mutter und Bruder und hüpft während der Streicheleinheiten munter herum. Leckerlis nimmt sie gerne und manchmal schafft sie es sogar, sie ganz mutig aus der Hand zu nehmen. Sie erzählt viel und gibt hier und da einen Kommentar ab oder antwortet, wenn man sie anspricht. Drops könnte mit Lakritz zusammen umziehen oder zu einer netten, jungen Katze, an der sie sich noch etwas orientieren kann.

Die härteste Nuss des Vierergespanns ist Lakritz. Der hat sein Lager hinter einem Schränkchen aufgeschlagen und außer Fauchen und Spucken hatte er zu hingehaltenen Leckerlis und Baldriankissen nichts zu sagen. Jetzt wird es ihm aber wohl langweilig und er kommt freiwillig aus seinem Versteck, um beim Säubern der Katzenklos und füllen der Näpfe aus sicherer Entfernung zuzuschauen. Ehrlich gesagt tut er das mit einem strengen Blick der vermuten lässt, dass er sich jeden Fehler in ein kleines Notizbuch schreibt. Aber immerhin, er wird langsam neugierig und verliert seine Angst. Bei ihm muss man wohl andere Maßstäbe anlegen und braucht noch ein paar Kilo Leckerli und einige Eimer Geduld extra. Lakritz sollte entweder mit Drops zusammen umziehen oder zu einer netten jüngeren Katze, die ihm ein bisschen hilft, sich noch weiter zu öffnen.

Alle vier sind überaus verspielt und freuen sich über Bällchen, Kugelbahn und Fummelbrett mit Leckerlis gleichermaßen. Sie sind kastriert, gechipt und geimpft. Alle hätten nach entsprechender Eingewöhnungszeit gerne Freigang.